Harburger Gedenktage

Eine Hauptaufgabe der Initiative Gedenken in Harburg ist es, die jährlichen Harburger Gedenktage zu organisieren. Sie finden jedes Jahr um den 9. November, den Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938, statt und werden mit vielfältigen Veranstaltungen begangen. Neben Ausstellungen werden Vortrags- und Filmabende, Lesungen, öffentliche Zeitzeugengespräche oder Exkursionen angeboten.

Jeweils am 10. November wird die zentrale Harburger Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht auf dem Jüdischen Friedhof Harburg und am Mahnmal der ehemaligen Harburger Synagoge begangen. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern beteiligen sich daran auch Vertreter des Bezirksamts und der Bezirksversammlung.
Jahr um Jahr machten wir dabei auf eine andere Opfergruppe des Nationalsozialismus aufmerksam. Bisher waren dies:

• Fußball in der NS-Zeit (2016)
• 1943 - 1947 Ende und Anfang (2015)
• Ausgegrenzt - Wohnungslose, Randständige und "Gemeinschaftsfremde"  im Nationalsozialismus (2014)
• stille Helfer (2013)
• Frauen in KZ-Haft (2012)
• Deserteure (2011)
• Jüdische Kinder im Exil (2010)
• Homosexuelle (2009)
• Jehovas Zeugen (2008)
• Bündische Jugend (2007)
• „Swingjugend” (2006)
• Jugendliche im Kriegseinsatz (2005)
• Psychisch Kranke und Behinderte (2004)
• Osteuropäische Zwangsarbeiter (2003)
• Bekennende Christen und stille Helfer (2002)
• Anhänger der Arbeiterbewegungen (2001)
• Freunde der Weißen Rose (1999)
• Juden (1998)

Ab 2017 wurde das Format der Harburger Gedenktage geändert: eine größere Zahl von Harburger Kulturträgern beteiligten sich an der Gestaltung der Gedenktage. Die Beteiligten waren in der Themenwahl frei und konnten ihre Veranstaltungen nach ihren Vorstellungen und Möglichkeiten gestalten. Wegen des großen Zuspruchs wurde das Format auch für 2018 und die folgenden Jahre beibehalten.

Die Harburger Gedenktage 2019 wurden in der Zeit  vom 29. Oktober bis zum 30. November durchgeführt. Auch hier konnten wir wieder mehr Besucher als in den Vorjahren registrieren.

Die Harburger Gedenktage 2020 waren in der Zeit vom 26. Oktober bis zum 27. November geplant. Wegen der Corona-bedingten Einschränkungen mussten nahezu alle Veranstaltungen abgesagt werden. Lediglich der Film "Das Tribunal - Mord am Bullenhuser Damm" konnte in der Bücherhalle Harburg als Auftakt der Ausstellung "Die Kinder vom Bullenhuser Damm" vor Publikum gezeigt werden.

Die Harburger Gedenktage 2021 fanden in der Zeit vom 1. bis 27. November statt. Trotz der erneuten Einschränkungen wegen Corona konnten fast alle geplanten Veranstaltungen stattfinden. Nur zwei Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Dass die übrigen 17 Veranstaltungen weniger gut besucht waren als in den Vor-Corona-Jahren ist verständlich. 

Vom 1. bis 30. November sollten 24 Veranstaltungen die Harburger Gedenktage 2022 ausfüllen. Davon konnten vier aus unterschiedlichen Gründen nicht stattfinden. Auch bei den verbleibenden 20 Veranstaltungen war der Zuspruch nicht immer so, wie es sich die Veranstalter gewünscht hatten. Offenbar haben noch viele Menschen Bedenken, sich in größeren Gruppen aufzuhalten.
Unter "Aktuelles" finden sich Bildberichte über die durchgeführten Veranstaltungen.

Auch in 2023 gibt es wieder ein umfangreiches Programm (s. Veranstaltungen). In unserem Flyer sind 23 verschiedene Veranstaltungen aufgeführt. Aus gegebenem Anlass wurde für den 30. November 2023 ein zusätzliches Angebot von den 'Lokalen Partnerschaften für Demokratie Harburg' vorgelegt: "Was tun gegen Antisemitismus in Harburg?"

Wir von der 'Initiative Gedenken in Harburg' hoffen, die Harburger Gedenktage weiterhin auf eine noch breitere Basis zu stellen und weitere Kulturträger und vor allem mehr Schulen für die Beteiligung zu gewinnen.

Wer die Programme der letzten Jahre noch einmal sehen möchte, kann sie durch einen Klick auf die Jahreszahl aufrufen.

Thema der Gedenktage 2012: Frauen in KZ-Haft
Originalfoto: Frauengruppe in einem Konzentrationslager
Zeitzeugengespräch mit Peggy Parnass im Harburger Rathaus, 2010
Die Zeitzeugin Peggy Parnass auf einer Veranstaltung
Ilse Rinck bei der Eröffnung der Ausstellung über die Verfolgung behinderter Menschen aus Harburg in der NS-Zeit, 2004
Ilse Rinck hält die Eröffnungsreder bei der Ausstellung über die Verfolgung behinderter Menschen aus Harburg während der NS-Zeit
Die Schüler*innen des Gymnasiums Süderelbe haben noch viele Pläne, wie die Erinnerung an das ehemalige KZ-Außenlager am Falkenbergsweg wachgehalten werden kann.
(Am 03.11.2022 im JoLa)