Gedenken an die Pogromnacht am 10. November 2024

 

Die zentrale Veranstaltung während der Harburger Gedenktage ist jährlich am 10. November die Kundgebung auf dem Jüdischen Friedhof mit dem anschließenden Schweigemarsch zum Synagogen-Mahnmal.

Auf der Wiese vor dem Jüdischen Friedhof auf dem Schwarzenberg hatten sich etwa siebzig Personen versammelt. Es sprachen der stellvertretende Bezirksamtsleiter Dierk Trispel und Pröpstin Carolyn Decke. Zudem trug Dr. Fang Yu vom Harburger Integrationsrat das Gedicht „Wirklich noch einmal?“ von B. Jensen vor.

„Hass, Spaltung der Gesellschaft und Antisemitismus dürfen in dieser Gesellschaft keinen Platz haben und müssen entschlossen bekämpft werden“, sagte Dierk Trispel.

Begleitet von der Polizei ging es anschließend im Schweigemarsch den Schwarzenberg hinunter zum Standort der ehemaligen Synagoge an der Eißenorfer Straße, Ecke Knoopstraße, wo sich bereits zuvor mehr als ein Dutzend Menschen versammelt hatten, um Plakate aufzustellen und Kerzen anzuzünden. Mit dabei waren auch wieder die Omas gegen Rechts. Mehrere Kränze wurden am Mahnmal niedergelegt und weitere Reden gehalten.

In ihren Reden am Synagogen-Mahnmal erteilten die Redner Klaus Barnick, Initiative Gedenken in Harburg, Holger Böhm, Vorsitzender der Bezirksversammlung Harburg und Wolfgang Brandt vom DGB Harburg, auch eine klare Absage an jede Form von Antisemitismus.

 

4 neue Stolpersteine wurden am 18. Mai 2024 verlegt

Wie wir es von Bernd Schümann kennen: er kniet sich richtig in seine Aufgaben rein
Johanna Gmur war ein Opfer des NS-Euthanasie-Programms...
...ebenso wie Walter Krieg
Moritz Sachse war zwar nicht politisch aktiv, zeigte jedoch seine Ablehnung gegen die Nazis so deutlich, dass er mehrfach scharf verhört wurde und sich von den Folgen nie wieder erholte.
bei diesem Pflaster eine echte Herausforderung
Lars Hansen macht eine Nahaufnahme
geschafft!
 

Leider konnte Gunter Demnig die Stolpersteine nicht selbst verlegen - er hat einfach europaweit zu viele Termine.

Sein hiesiger Stellvertreter - Bernd Schümann - ist selbst berufstätig und kann solche Arbeiten nur am Wochenende vornehmen. Daher mussten wir uns auf den 18. Mai einigen, Pfingstsamstag und gleichzeitig Ferienbeginn war natürlich für die Paten für zwei der Stolpersteine -. Schüler*innen der Elisabeth-Lange-Schule - äußerst ungünstig. Sie nahmen also an der Verlegung nicht teil. Unser Mitglied Fritz Gärmer hat die Verlegung per Video dokumentiert und wird dieses der Schule zur Verfügung stellen.

Auch die Patin für Moritz Sachses Stolperstein war zu diesem Zeitpunkt auf Reisen und konnte nicht teilnehmen.

Am Herbert- und Greta-Wehner-Platz liegt bereits ein Stolperstein für Martin Leuschel, der am 7. Februar 1933 von der SA erschossen wurde. Gleichzeitig wurde Karl Karcz so schwer verwundet, dass er 2 Monate später verstarb. Günter Wincierz setzte sich dafür ein, dass an dieser Stelle auch ein Stolperstein für Karl Karcz verlegt werden müsse, er sorgte für die Finanzierung und erläuterte Lars Hansen vom Hamburger Abendblatt seine Gründe. Darüber erschien auf der Online-Seite ein ausführlicher Bericht, der aber leider hinter Bezahlschranke versteckt wurde. Diese Art von Informationen sollten für alle frei verfügbar sein.

Die Gesamtzahl der Stolpersteine für Harburger Opfer des Nationalsozialismus beträgt nun 258!